Chronik der VG 1970

Hartmut Merkl wird dienstlich nach Sulzbach-Rosenberg verschlagen. Er hat schon in Erlangen aktiv Volleyball gespielt - eine damals bei uns kaum bekannte Sportart. In Gerhard Hirt, Franz Meidl, Lorenz Müller, Manfred Renner und Klaus Rösch findet er Sportler, die sich auch schon mit dem Volleyballspiel angefreundet hatten. Man beschließt, Volleyball als Freizeitsport zu betreiben.

1971 

Bei Freundschaftsspielen stellen die sechs Volleyballer fest, dass sie gar nicht so schlecht sind. Der Ehrgeiz erwacht, und die Gründung einer Sparte wird beschlossen. Um einen möglichst großen Interessentenkreis ansprechen zu können, bemühen sich Klaus Rösch und Gerd Hirt, eine Trainings- und Spielgemeinschaft innerhalb der beiden großen Sportvereine unserer Stadt, dem TuS Rosenberg und dem TV Sulzbach, zu ermöglichen. Dieses bis dahin einmalige Unterfangen gelingt. Die beiden Vereinsvorsitzenden, Herr Stengel und Herr Kramer, geben ihre Zustimmung. Eine gemeinsame Sparte beider Vereine wird geschaffen. Klaus Rösch übernimmt die Leitung, Manfred Renner wird sein Stellvertreter. Weitere Mitglieder werden gewonnen und eine Jugendmannschaft wird gebildet. Ab Oktober wollen beide Mannschaften am Punktspielbetrieb teilnehmen. Das ist jedoch nicht so einfach. In der Oberpfalz gibt es nur 4 ( ! ) Volleyballvereine, eine eigene Spielrunde ist nicht möglich. Deshalb werden unsere beiden Mannschaften dem Bezirk Mittelfranken zugeteilt. Unter Trainer Hartmut Merkl gewinnt die Herrenmannschaft der VG Sulzbach-Rosenberg in der Kreisliga - Ost Mittelfranken ihre ersten 4 Punktespiele.

1972

Am Ende der Saison steht unsere Mannschaft auf dem 1. Tabellenplatz. Bei den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga kann sie sich ebenfalls durchsetzen und schafft auf Anhieb den Aufstieg.

Die Jugendmannschaft qualifiziert sich für die Bayerischen Meisterschaften und erreicht unter 8 Mannschaften den 6. Platz.

Der damalige Landrat Winkler stiftet einen Wanderpokal für ein Turnier mit Bezirksligamannschaften, den unsere Herrenmannschaft ge­winnt. Weitere Turniersiege im nordbayerischen Raum beweisen die Spielstärke dieser Mannschaft. Dies gefällt den mittelfränkischen Vereinen gar nicht, so dass unsere Mannschaft ab Oktober in der neu gegründeten Bezirksliga Oberpfalz starten muss.

Schon ein Jahr nach der Gründung der Sparte kann noch eine zweite Herrenmannschaft gebildet werden. Die männliche Jugend A bleibt bestehen.

1973

Die 1. Herrenmannschaft beendet die Saison erneut als Meister und steigt in die Bayernliga Nord auf. Auch die Jugend wird Oberpfalzmeister. Deshalb richtet die VG die Bayerischen Meisterschaften der männlichen Jugend A in der Realschulhalle aus. Unsere Mannschaft belegt wieder den 6. Platz.

In der neuen Saison zeigt sich, dass für die 1. Mannschaft schwere Zeiten angebrochen sind. Von Anfang an muss sie gegen den Abstieg kämpfen, arbeitet sich jedoch bis zum Ende des Jahres auf den beachtlichen 8. Platz unter 12 Mannschaften vor.

Aus beruflichen Gründen muss Klaus Rösch die Spartenleitung niederlegen. Leiter werden Manfred Renner (TV) und Gerd Hirt (TuS).

Die VG hat nun 31 Mitglieder.

1974

Die Hoffnungen für die 1. Mannschaft haben sich nicht erfüllt. Sie muss am Ende der Saison in die Bezirksliga Oberpfalz absteigen. Wesentlich besser ergeht es der männlichen Jugend A. Nach dem Titel des Oberpfalzmeisters kann sie bei den Bayerischen Meisterschaften den 4. Platz erreichen.

Die Mitgliederzahlen sind stark gestiegen. Zur neuen Saison werden 5 Mannschaften gemeldet: 2 Herrenmannschaften, 1 weibl. Jugend A, 1 männliche Jugend A und 1 männliche Jugend B.

1975

Der Abstieg in die Bezirksliga wird für die 1. Mannschaft zu einem vollständigen Umbau genützt. Die ,,alten“ Spieler überlassen dem eigenen Nachwuchs ihre Plätze in der 1. Mannschaft. Das Ziel dieser neuformierten Mannschaft soll der Aufstieg in die in der Zwischenzeit geschaffene Landesklasse - Nordost sein. Der Start gelingt jedoch nicht besonders gut, die Hoffnungen scheinen schon nach der Hälfte der Saison utopisch.

Die anderen 4 Mannschaften spielen mit gutem Erfolg. Die beiden männlichen Jugendmannschaften werden Oberpfalzmeister.

Jetzt gibt es in der Oberpfalz schon fast 50 Volleyballmannschaften.

1976

Gleich vorweg - es wird ein sehr erfolgreiches Jahr in der kurzen Geschichte der VG. Die weibl. Jugend erreicht in der Oberpfalz den 3. Platz, männl. Jugend A und B werden Oberpfalzmeister. Die 2. Herrenmannschaft hält in der Bezirksliga einen Mittelplatz und die 1. Mannschaft kann sich zu unserer eigenen Überraschung doch noch den Aufstieg in die Landesklasse sichern.

Unsere Spieler sind jedoch noch nicht ,,satt“. Die männliche Jugend B kehrt von den Nordbayerischen Meisterschaften als Sieger zurück. Niemand hätte das erwartet! Der Bayerische Volleyballverband beauftragt uns mit der Durchführung der Bayerischen Meisterschaften - und unsere Mannschaft wird Bayerischer Vizemeister. Das bedeutet die Teilnahme an den Süddeutschen Meisterschaften. Hier erkämpfen sich unsere jungen Spieler den 3. Platz - ein überragender Erfolg. Daraufhin werden Michael Herpich und Klaus Schöpf in die Bayernauswahl berufen, wo sich beide einen Stammplatz sichern können.

Erfolg gibt Selbstvertrauen. Die bis auf einen Spieler mit der Vereinsmannschaft identische Schulmannschaft des Gymnasiums wird bei „Jugend trainiert für Olympia“ Sieger im Bayer. Landesfinale und darf zum Deutschlandfinale nach Berlin. Unsere Jüngsten sind die „Kings“ !

1977

Die beiden männlichen Jugendmannschaften werden wieder Oberpfalzmeister, die Mädchen werden 3. der Oberpfalz. Michael Herpich und Klaus Schöpf spielen weiter in der Bayernauswahl. Die 2. Herrenmannschaft muss in die Bezirksklasse absteigen. Es gibt nun fast 100 Volleyballmannschaften in der Oberpfalz, der Leistungsstand steigt, denn die Konkurrenz schläft nicht. Um so angenehmer überrascht unsere 1. Mannschaft. Als Aufsteiger in die Landesklasse teilt sie sich mit Bamberg vor dem letzten Spieltag punktgleich den ersten Tabellenplatz. Der letzte Gegner heißt - Bamberg!! In einem nervenaufreibenden Spiel siegt unsere Mannschaft nach fünf Sätzen 3:2. Der Aufstieg in die Landesliga - Nord ist geschafft!

1978

Es war schwer, aber die 1. Mannschaft bleibt in der Landesliga. Zu Beginn der neuen Saison sind die Bedingungen für diese Mannschaft wesentlich besser geworden. Karl Schellenberger übernimmt das Training und entlastet damit Peter Kramer als Spielertrainer. Ab demselben Zeitpunkt kann in der neuen Halle der Hauptschule - sie hat endlich die erforderliche Höhe von 7,50 m - geübt werden. Der Erfolg stellt sich überraschend schnell ein: Am Ende des Jahres steht die Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz. Weitere Höhepunkte in diesem Jahr sind die Erringung der Oberpfalzmeisterschaft durch die männliche Jugend A und die Berufung der Brüder Klaus und Walter Schöpf in die Bayernauswahl. Dann greift eine Grippewelle hart ein. Während der Nordbayer. Meisterschaften der Jugend A liegen 6 von 9 Stammspielern krank im Bett. ,,Federball“ statt Volleyball. Dass die 2. Mannschaft aus der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufsteigt, war nicht erwartet worden. Der Aufstieg bringt in der neuen Saison Probleme mit sich.

1979

Die 2. Herrenmannschaft muss wieder in die Bezirksklasse absteigen. Die männliche Jugend wird nun in Reihenfolge zum sechsten Male Oberpfalzmeister. Die 1. Mannschaft schließt die Saison mit dem 6. Tabellenplatz ab.

Zur neuen Saison meldet die VG jetzt 7 Mannschaften. Je eine männliche Jugend B und D, eine weibliche Jugend B, zwei Herrenmannschaften und die beiden neuen: eine Damenmannschaft und die Seniorenmannschaft (älter als 32 Jahre).

1980

Saisonende 79/80 - beginnen wir bei den Jüngsten: Die beiden männlichen Jugendmannschaften erreichen nur hintere Plätze, zum ersten Male ist die Erfolgserie unserer männlichen Jugend A abgerissen, während sich die weibliche Jugend B schon auf den 3. Platz der Oberpfalz vorgearbeitet hat. Die Erfolge der anderen Mannschaften sprechen für sich: die 2. Herrenmannschaft liegt auf Platz 3 in der Bezirksklasse, die 1. Mannschaft steht auf Platz 7 in der Landesliga Nord, die Senioren erreichen den 2. Platz und werden bei den Nordbayerischen Meisterschaften sechste und die Damen steigen nach ihrer ersten Saison sofort in die Bezirksklasse auf.

Ein überraschend großes Echo finden die ersten Volleyball-Stadtmeisterschaften unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Göth. 8 Herrenmannschaften und 4 Damenmannschaften bewerben sich um den Titel des Stadtmeisters, obwohl Mannschaften der VG nicht daran teilnehmen dürfen. Stadtmeister der Herren werden die Lehrer der Hauptschule, bei den Damen erringen diesen Titel die Lehrerinnen.

1981

Die Chronik endet am 31. März 1981. Bis dahin haben noch nicht alle 7 Mannschaften die Saison beendet. Die männliche Jugend A und C erreichen vordere Plätze bei den Oberpfalzmeisterschaften, die 2. Mannschaft wird 5. in der Bezirksklasse, die Senioren werden Vizemeister der Oberpfalz und vierte bei der Nordbayerischen Meisterschaft. Die 1. Mannschaft hat die Saison noch nicht beendet und liegt derzeit auf dem 4. Platz in der Landesliga - Nord. Die größten Erfolge erreichen die weiblichen Mitglieder unserer Sparte. Die Damen bleiben als Aufsteiger in der Bezirksklasse ungeschlagen, ja sie verlieren in der ganzen Saison nur 1 Satz!!! Der Aufstieg in die Bezirksliga ist geschafft. Noch mehr überrascht die weibliche Jugend B: 1. Platz im Kreis Oberpfalz-Nord, 2. Platz bei den Oberpfalzmeisterschaften, 2. Platz bei den Nordbayerischen Meisterschaften am 21. März 1981 und vierter Platz bei den Bayerischen Meisterschaften am 11. April 1981 in Sulzbach-Rosenberg.

Die Mannschaften haben sich selbst das schönste Geschenk zum 10-jährigen Jubiläum gemacht.